Hörsaalzentrum Aachen
Der Entwurf des dänischen Architektenteams Schmidt Hammer Lassen für das Hörsaalzentrum Aachen besteht aus zwei separaten Gebäuden, die über ein verglastes Atrium miteinander verbunden sind. Zentrale Idee des Entwurfs stellt der Kontrast zwischen den nach innen orientierten Hörsälen und der offenen Kommunikationszone dar, die die Hörsäle miteinander verbinden. Sie bietet verschiedene Terrassen und Plätze unterschiedlicher Größe, die für soziale Aktivitäten genutzt werden können. Weitgespannte Stahl-Verbundkonstruktionen sorgen für ein großzügiges stützenfreies Atrium.
Umfangreiches Nachhaltigkeitskonzept für reduzierten Energiebedarf…
Der nördliche Gebäudeteil beinhaltet zwei Hörsäle mit Kapazitäten von 800 bzw. 1.000 Zuhörern. Über den beiden Hörsälen schweben geschosshohe Fachwerkträger aus Stahl, in denen insgesamt 16 Seminarräume untergebracht sind. Der südliche Gebäudeteil ist durch eine extreme Schachtelbauweise geprägt, bei der eine Vielzahl der Hörsaalwände als wandartige Träger mit Spannweiten von bis zu 25 m fungieren.
In Teilbereichen kragen die Hörsäle bis zu 10 m frei aus und unterstützen hiermit den spektakulären Raumeindruck. Diese Bauweise ist zum einen dem Entwurf, zum anderen den Nutzungsanforderungen nach sehr unterschiedlichen Raumgrößen geschuldet. Die insgesamt 10 Hörsäle des Gebäudeteils weisen Kapazitäten von 80 bis 480 Zuhörern auf.
…und hohen Nutzerkomfort
Werner Sobek entwickelte für das Projekt ein Nachhaltigkeitskonzept mit Schwerpunkt auf hohen Nutzerkomfort und eine zeitgemäße Haustechnik. Die Prämisse, den Energiebedarf des Gebäudes zu reduzieren, konnte realisiert werden, weil das Konzept die klimatischen Bedingungen und lokalen Beschaffenheiten berücksichtigt. Transmissionswärmeverluste konnten durch die kompakt gehaltene Gebäudekubatur reduziert werden. Gleichzeitig wurden Strategien zum Schutz vor Überhitzung entwickelt.
Architektur
Schmidt Hammer Lassen, Aarhus/Dänemark
Planungszeit
2009 − 2013
Ausführungszeit
2011 − 2016
Leistungen von Werner Sobek
- Generalplanung Technik (Koordination, Budget und Terminplanung) (LPH 1 − 3 gem. HOAI)
- Tragwerksplanung (LPH 1 − 6 + 8 gem. HOAI)
- Fassadenplanung (LPH 1 − 8 gem. UBF)
- TGA-Planung (LPH 1 − 2 gem HOAI)
- Nachhaltigkeitsberatung [(Gebäudetechnisches Konzept, Vorprüfung nach DGNB (Wettbewerbsphase) und thermische Bauphysik (WP 1 – 2 gem. HOAI)]
BGF
13.390 m²
Auftraggeber
Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordhrein-Westfalen (BLB NRW), Aachen/Deutschland
Fotografie
Margot Gottschling, Overath/Deutschland