Schiffshebewerk Niederfinow
Nach 14 Jahren Bauzeit wurde das Schiffshebewerk in Niederfinow am 4. Oktober 2022 offiziell eingeweiht. Werner Sobek war bei dem 520 Millionen Euro-Projekt für die Tragwerksplanung verantwortlich.
3.500 Tonnen, 37 Meter, 30 Minuten
Mit dem Senkrechthebewerk wird eine Höhe von rund 37 m überwunden – und das in rund 30 Minuten Schleusengang. Dabei nimmt der eigentliche Hubvorgang nur rund 3 Minuten in Anspruch. Das neue Schiffshebewerk ermöglicht es künftig auch größeren Güterschiffen wie dem „Großen Rheinschiff“ mit einer Länge von 110 Metern und 11,4 Metern Breite und einem Gesamtgewicht von 3.500 Tonnen, die Oder-Havel-Wasserstraße befahren.
Architektur
BAW Karlsruhe (DE)
Planungszeit
2002 – 2006
Ausführungszeit
2008 – 2022
Leistungen von Werner Sobek
Tragwerksplanung (LPH 2 – 4 gem. HOAI)
Auftraggeber
Wasserstraßenneubauamt Berlin (DE)
Fotografie
Florian Thein, Berlin (DE)
Werner Sobek, Stuttgart (DE)
Das Bauwerk aus Stahlbeton und Stahl hat eine Länge von ca. 130 m, eine Breite von 50 m und eine Höhe von 60 m. Der Anschluss an den oberen Vorhafen erfolgt über eine 65 m lange Kanalbrücke aus Stahl.
1997 wurde der Neubau des neuen, größeren Schiffshebewerks Niederfinow Nord beschlossen. Im Herbst 2006 begannen die Erdarbeiten zwischen dem heutigen Hebewerk sowie der Schleusentreppe.
Wichtig aus ökonomischer und ökologischer Sicht
Das neue Hebewerk verbessert die Anbindung des Berliner Raums mit einer leistungsfähigen Wasserstraße nach Stettin (Polen) und zum weiteren Ostsee-Raum deutlich. Das nicht nur aus ökonomischen Gründen wichtig, sondern auch aus ökologischen. Die Schiffsladung eines modernen Binnenschiffs kann das Äquivalent von 150 Lkw-Ladungen transportieren. Auf der Straße würde dieses Volumen nicht nur einer Fahrzeugkolonne von 2,5 Kilometern entsprechen, sondern auch erheblich mehr Emissionen erzeugen.